Málaga – was verbindet Ihr damit? Eine Eissorte? Picasso? Tapas mit Cañas? Eine Corrida? Oder etwa die Playa?
Alles richtig, aber wir sind bei den Oldtimern!
In Málaga war ich gerade und berichte Euch von einer dortigen Sehenswürdigkeit – nämlich einem Automuseum.
Das Museo Automovilístico bietet dort schöne alte Autos in einer ungewöhnlichen Kombination: Hier wird die Verbindung zur Mode geschlagen, zu den Epochen gibt es jeweils passende Modelle herausragender Modedesigner und dazu ausgesuchte Kunstwerke zu bestaunen.
Begleitet mich auf einem Rundgang durch dieses herrliche Museum – ich habe diesmal besonders viele Bilder mitgebracht!
Gestartet wird, wie es sich gehört, bei den ganz alten Kameraden der Straße, zum Beispiel mit dem Winner von der Jahrhundertwende aus den USA, dazu einer schönen Minervette. Ein Hupmobile und ein Richmond verströmen schon eine gewisse Distinguiertheit, ebenso der herrschaftliche Renault AX. Hilfreich für ungestörte Zweisamkeit ist der Schwiegermuttersitz, auch für Anstandsdamen, jüngere Geschwister oder ähnliche zuweilen störende Begleiter geeignet, hier demonstriert an einem Delage von 1910.
Bis zum ersten Weltkrieg tat sich dann schon einiges: es gab zum Beispiel die riesigen American-LaFrance-Simplex: hierbei handelt es sich zumeist um Rennwagen, die in ihrem ersten Leben als Feuerwehr dienten, schon bald aber zu Specials umgebaut wurden und dann mit Motoren mit über 14L Hubraum mächtig Krawall machen.
Die schicken 20er Jahre:
Lancia Dikappa,
ein edler Minerva
Hispano-Suiza (ein Unternehmen aus Barcelona, das die Fahrzeuge jedoch in Frankreich fertigte)
und auch zweimal Rolls-Royce
Hier findet man dazu typische, sympathische Fahrzeuge des Beginns der Massenmotorisierung:
Aus Frankreich den Bestseller von Citroen,
aus England zwei Austin Seven und einen Morris Ten,
und einen meiner Favoriten: Morgan Threewheeler, hier mit wassergekühlter M.A.G. Maschine aus der Schweiz.
Die 30er Jahre:
Auf das Edelste vertreten,
gehören ebenso zu den Ikonen der amerikanischen Autogeschichte wie die Cord (gleich 2 Stück: Coupe und Roadster!)
Auburn Boattail Speedster mit Kompressor
und der De Soto Airflow.
Aus Europa halten dagegen Rolls-Royce, ein mächtiger Mercedes 540 K
und ein eleganter BMW 327/8,
Frankreich ist vertreten mit Panhard et Levassor – reines Art-Deco!
Träumt weiter von diesem herrlichem Peugeot 402 Eclipse, dem ersten Serienfahrzeug mit versenkbarem Metalldach,
dem Bugatti T57, der schnellen Molsheimer Schönheit
und dem Delage,
schwärmt vom Talbot oder diesem Lancia aus Italien
und einem besonders feinen Genossen mit feinster Castagna-Karosserie
Nachkriegstechnik gefällig?
Genauso überzeugend… Dicke Amis mit und ohne Flossen!
Hier ist neben einigen Dickschiffen
besonders zu erwähnen der Kaiser Darrin von 1954 als sportliches Fahrzeug!
Aus Frankreich das DS-Cabrio – pure Eleganz
Aus England kamen konservative Dickschiffe von Bentley
und etwas drahtigere Typen von Jaguar
Europäische Luxus-Coupe- und Sportwagentradition vom Feinsten mit Mercedes SL300 und Aston-Martin,
Porsche 356 und Jaguar XK120,
1500er Maserati,
und Ferrari 250 GT,
aus England ein seltener Allard,
und ein Delahaye aus Frankreich:
Alfa-Romeo, eine elegante Weiterentwicklung aus den 30er Jahren Rennern
LUXUS SATT.
Einige Besonderheiten möchte ich Euch doch nicht vorenthalten. Zum einen eine Reihe von Autos mit besonderen Antriebsarten: Hier gibt es vom Stanley Steamer (richtig, mit Dampfmaschine!)
über einen Helicron 2 mit Propellerantrieb
auch einen Milburn Electric
und den Solar (ebenfalls mit Elektro-Antrieb, autonom erzeugte!) zu sehen,
dazu ein futuristisches Hydrogen-Fahrzeug
und ein Druckluft-Gefährt…
Wir sehen: Viele Wege führen zum Vortrieb!
Neben technischen Schmankerln soll die Kunst nicht fehlen: Sonja Delaunay gestaltete diesen UNIC von 1920, tatsächlich ein künstlerisches Unik at
Eher zum Surrealismus neigt der von Mr Astor (richtig: aus New York vom Waldorf-Astoria) als Jagdwagen gefahrene Renault Nervastella von 1930, der nicht von ungefähr an Salvador Dali erinnert.
Das fand ich klasse, ungewöhnlich war dann vor dem Ausgang die Kollektion weiterer verfremdeter Gefährte, bildet Euch hierüber wie über den Rest der großartigen Sammlung Eure eigene Meinung.
Einen Besuch ist dieses Museo Automovilístico de Málaga sicher wert!
P.S.
Bitte seht mir nach, dass ich auf die zu den Wagen empfohlenen Kleider und ihre Designer (lauter große Namen, die ich oft immerhin kannte) nicht weiter eingegangen bin, mir fehlt dazu die passende Hirnwindung. Oldtimer, nicht Modeblog…
Manches sah jedenfalls sehr schick aus, hier zum Beispiel der Paige von 1927 mit passender Garderobe.
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